Was ist der Unterschied zwischen Konfitüre, Marmelade, Gelee und Brotaufstrich?

Marmelade, Gelee und Brotaufstrich werden alle auf Basis von Früchten bzw. Fruchtsaft hergestellt. Sie sind sich von daher sehr ähnlich, tragen aber dennoch unterschiedliche Namen. Der Unterschied besteht vor allem im jeweiligen Verhältnis von Obst zu Zucker. Wann genau welcher Name verwendet werden müsste, hat der Gesetzgeber in der so genannten »Konfitüren-Verordnung« festgelegt. Der Einfachheit halber sprechen wir jedoch bei den Rezepten und im allgemeinen Teil oft nur von Konfitüre, Marmelade oder Gelee.
Die Geschichte der Marmeladenherstellung
Die Geschichte des Einkochens bzw. der Marmeladenherstellung ist eng mit der Orange verbunden, denn die erste Marmelade nach heutiger Definition war eine Bitterorangenmarmelade.
Diese erste Marmelade ist wahrscheinlich der gewitzten schottischen Kaufmannsfrau Janet Keiller zu verdanken, die diese schon gegen Ende des 18. Jahrhunderts aus der Not heraus erfand. Ihrem Mann war ein »Schnäppchen« gelungen, als ein aus Sevilla stammendes Schiff aufgrund eines Sturms seine Ladung von Bitterorangen in Dundee löschen musste. Es lag nun an ihr, nicht mehr ganz so frische und nahezu ungenießbare Bitterorangen doch noch zu verwerten: Sie zerkleinerte die Früchte ganz fein, kochte sie mit sehr viel Zucker ein und verwandelte sie so in eine verkaufsfähige Köstlichkeit. Das war die Geburtsstunde der später berühmten schottischen Bitterorangenmarmelade, für deren Produktion die Familie Keiller 1797 in Dundee die erste Marmeladenmanufaktur der Welt gründete. Was den Namen »Marmelade« angeht, so sagt die Legende, dass für ihn die seekranke Mary, Königin von Schottland, Pate stand. Für die Seeleute war sie nur »Mary malade!« - die kranke Mary. Als die Queen nach dem Verzehr der eingekochten Orangen wieder gesund wurde, verlieh der Schiffskoch der fruchtig süßen Medizin den Namen »Marmelade«!
Wahrscheinlicher ist jedoch die sprachwissenschaftliche Erklärung der Bezeichnung. Danach befand sich die Kinderstube der Marmelade im antiken Griechenland. Schon die alten Griechen lehrten die Römer, Quitten (»marmelo«, portugiesisch für Quitte, aus dem griechischen »melimelon« für »Honigapfel«) mit Honig zu verkochen und damit zu gelieren, das so genannte »süße Gold« herzustellen. Marmelade ist also eigentlich »Quittenmus«.